Reiseführer Italien: Italienisches Design

Reiseführer: Italienisches Design

Autos, Mode und Möbel

Nicht nur in der Mode steht Italien für Eleganz und eine gewisse Lässigkeit. Auch beim Produktdesign, bei Autos, Möbel und Einrichtungsgegenständen, spielen die Italiener in der vordersten Liga. Zwischen Funktionalität und Extravaganz bespielen italienische Designer mühelos ein breites Spektrum und vergessen dabei nicht, alles mit einer ironischen Prise zu würzen. So ist ein Fiat500 ebenso selbstverständlich Ausdruck eines ganz bestimmten Italiengefühls wie ein Ferrari. Gerade im Norden Italiens hat vor allem die Möbelherstellung eine lange Tradition, die zum Teil noch immer von familiengeführten Unternehmen fortgesetzt wird.


Einige wichtige italienische Designer und Design-Studios:

Achille Castiglioni (1918-2002)

Er wandte das durch den Franzosen Marcel Duchamp bekannt gewordene Prinzip des Readymades auf seine Entwürfe an. Ein Traktorsitz wurde zum Hocker Mezzadro und somit zum Designobjekt. Vielfach bekannt wurde auch seine Bogenleuchte Flos Arco.

Ettore Sottsass jr. (1917 – 2007)

Auch seine Entwürfe haben sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt. Seine farbenfrohen Entwürfe haben etwas Kindliches und waren deutlich von Bauhaus und später von Pop-Art inspiriert. Am bekanntesten sind wohl die knallrote Schreibmaschine Olivetti Valentine und die Alessi Pfeffermühle MP0210.

Alessandro Mendini (*1931-2019)

Von ihm kennt man viele Objekte, die unseren Alltag geprägt haben. Mit am bekanntesten sind sein barock wirkender Sessel Proust von 1978 und der Korkenzieher Anna G (1996 für Alessi), der aussieht wie eine kleine Frau.

Enzo Mari (*1932)

Er beeinflusste nachhaltig die Do-It-yourself-Bewegung mit seinem Buch Autoprogrettazione von 1974. Dieses enthielt 19 einfache Entwürfe für Tische, Stühle, Regale und Betten aus Holz. Sein Tierpuzzle 16 Animali, bei dem 16 Tiere ohne Verschnitt aus einer kleinen Holzplatte geschnitten wurde, wird heute teuer im Internet gehandelt.

Gaetano Pesce (*1939)

Jeder hat ihn schon mal gesehen, seinen Sessel La Mamma Up5. Er erinnert mit seinen weiblich runden Formen an eine prähistorische Fruchtbarkeitsgöttin. Später verlegte sich der Designer mit seiner Firma Fish Design (Sitz in Mailand und New York) vor allem auf Vasen, Schalen und Wanduhren aus experimentellen Kunstharzformen. Seine quietschbunte Möbelserie Nobody's Perfect von 2002 erregte großes Aufsehen und war mehr Kunst als Design. Kein Möbelstück gleicht hier nämlich dem anderen.

Michele de Lucchi (*1951)

Der italienische Designrebell wurde wegen seiner progressiven Entwürfe gefeiert. Waren seine ersten Entwürfe wie der First Chair noch stark von der Ästhetik der 1980er Jahre geprägt, so wurden diese im Laufe der Zeit deutlich nüchterner. Sein bekanntestes Werk sind die Tolomeo-Leuchten.

Jüngere vielversprechende Designer*innen sind z.B.: Antonio Citterio, Piero Lissoni, Gabriele Pezzini, Giulio Iacchetti und Paolo Ulian.

Führende italienische Designhersteller sind u.a.: Alessi, Artemide, Bebitlia, Boffi, Cappellini, Cassini, Hermes, Pandora Design, Produzione Privata und Zanotta.

Siehe auch: Italienische Kunst & Kultur

Zurück nach oben


 

Beratung auf Deutsch bei sprachkurse-weltweit.de:
09473 - 951 550

sprachreisen italien

 

Datenschutzerklärung