Organisierte Kriminalität in Italien
Als Mafia wurde ursprünglich ein organisierter Geheimbund bezeichnet, der Macht durch Gewalt und Erpressung und Korruption gewann. In Sizilien entstand im 19. Jahrhundert eine Mafia aus kriminellen Familienbanden. Dabei musste es sich nicht zwangsläufig um eine Familie aus Blutsverwandten handeln. Die Gruppe war und ist immer noch streng hierarchisch und patriarchalisch gegliedert; alle Mitglieder folgen einem sogenannten Codex. Verstöße gegen diesen werden streng geahndet, Mord nicht ausgeschlossen.
Die sizilianische Mafia ist auch als Cosa Nostra bekannt, während die neapolitanische Camorra heißt. Etwas weniger bekannt, aber ebenfalls nicht zu unterschätzen sind die kalabrische 'Ndrangheta und die apulische Sacra Corona Unita. Alle Mafiaclans operieren mittlerweile weltweit mit Verbindungen zu anderen ähnlichen Gruppen der organisierten Kriminalität. Typische Geschäftsfelder sind Prostitution, Menschenhandel, Drogenhandel, Schutzgelderpressungen, Glücksspiel und Subventionsbetrug.
Viele legale Wirtschaftssektoren, wie das Bauwesen, der Immobilienmarkt, die Abfallentsorgung sind von der Mafia unterwandert, um die erzielten Gewinne in den normalen Wirtschaftskreislauf einzubringen und zu legalisieren (Geldwäsche!).
Siehe: Italienische Geschichte